2.Was ist aus den Wahlversprechen von Madame Legrand geworden?
Der Präsident der IFE, M. Fouquet, hat vor 3 Jahren vor der Gemeindewahl in Grayan-et-l’Hôpital öffentlich Stellung zumindest für eine Kandidatin bezogen. Auch die Kandidatin hat versprochen, sich stark für die Bewohner des Euronat einzusetzen. Wahlbeobachter berichten, dass Frau Legrand mit einer großen Unterstützung durch Wähler aus dem Euronat, darunter auch sehr viele Deutsche, letztlich mit 60 Stimmen Vorsprung als Siegerin aus dieser Wahl hervorgegangen ist. Daher ist es legitim nachzusehen, wie sich die neue Bürgermeisterin für die Belange der Bewohner des Euronat eingesetzt und ihre Wahlversprechen eingelöst hat.
Hinweisen von einzelnen Euronat-Bewohnern wurde nachgegangen und festgestellt, dass die saisonale Errichtung einer kleinen Restauration auf der Düne am Südstrand (Plein Sud) gegen die Bestimmungen des Küstenschutzes verstieße. Die Genehmigung wurde daraufhin widerrufen und die Düne ist nunmehr insbesondere in der Saison Menschen ausgesetzt, die dort mit und ohne Bretter oder Boards herunterrutschen. Es sollen auch Personen beobachtet worden sein, die diesen Dünenabhang als Cross- Strecke benutzt hätten. Dünenschutz sieht anders aus. Für den Strand und den Dünenschutz ist allerdings die Gemeinde zuständig, die anscheinend von diesen Vorkommnissen nichts weiß.
Smicotom versuchte bereits - recht kurze Zeit nach der Wahl - Euronat als reinen Campingplatz einzustufen und sah sich damit nicht mehr in der Verpflichtung innerhalb des Geländes den Müll abzuholen. Zur Diskussion stand eine große zentrale Sammelstelle außerhalb des Euronat-Geländes. Hinweisen auf Umweltschäden oder hygienische Probleme durch eine solche Zwischendeponie wurde nicht nachgegangen. Da die Gemeinde Miteigentümerin von Smicotom und die Bürgermeisterin maßgebliches Aufsichtsratsmitglied dort ist, hätte sie die Möglichkeit gehabt, klärend einzugreifen, was aber unterblieb. Erst durch ein gerichtlich angeordnetes Mediationsverfahren wurde der Status quo ante wiederhergestellt. Die IFE war an dieser Mediation beteiligt.
Inzwischen bangen sehr viele Hausbesitzer und auch Mobilhom-Eigner um ihren Besitz auf dem Gelände des Euronat. Warum? Eine Prüfungsempfehlung des regionalen Rechnungshofes veranlasste die Bürgermeisterin nicht eine Klärung möglicher Verstöße durch Gespräche und ggfs. Nachverhandlungen herbeizuführen, sondern sie führte einen medialen Kampf gegen die Gesellschaft Euronat, indem sie ihr Vetternwirtschaft und Betrug vorwarf. Das mediale Echo war nicht nur auf Frankreich beschränkt, sondern auch in anderen Ländern präsent.
Was hat das mit uns Eigentümern auf dem Gelände des Euronat zu tun? Als Hauseigentümer haben wir als Unterpächter eine enge vertragliche Bindung an diese Gesellschaft. Deren Vertrag und damit auch unsere läuft eigentlich noch fast 50 Jahre. Wird der Pachtvertrag für Euronat aufgelöst, wirkt sich das auch auf unsere Pachtverträge aus. Sie sind mit Wirksamkeit der Kündigung ebenfalls beendet. Wir werden damit enteignet! Auch wenn die Bürgermeisterin die Option angeboten hat von einem Substitutionsrecht Gebrauch machen zu können ist es aktuell praktisch unmöglich, seine Immobilie dort zu verkaufen oder an die Kinder zu überschreiben. Wohl kaum ein seriöser Notar wird unter diesen Bedingungen einen Kauf- oder Übereignungsvertrag beurkunden.
Auch das angebotene Substitutionsrecht ist juristisch wohl nicht eindeutig. Es stehen mindestens 2 rechtliche Beurteilungen dieses Angebotes im Raum, die nicht zum selben Ergebnis führen. Auch das Angebot, den individuellen Vertrag zu gleichen Bedingungen fortzuführen, ist uneindeutig. Man lese den Zusatz "sofern nichts anderes vereinbart". Man kann das als rechtliche Absicherung des Anbieters sehen, aber auch als Öffnungsklausel, z.B. die von der IFE letztens mit Euronat ausgehandelte, recht günstige Redevance- Vereinbarung wieder zu kassieren.